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„Eure Eltern überweisen – Ihr twittert“

 

Wem gehört das Internet? Was tun wir aktiv und wirksam, um es freier von Schnüffelei und Blockwarttümelei zu machen?

Und wie viel ist uns das Netz – von dem wir behaupten es sei „UNSER“ Netz denn wert?

Sind wir wirklich aktiv – oder klicken wir unser Gewissen mit einer Online Petition hier und einem #GuterMenschIchBin da frei?

Sascha Lobo schwillt der Kamm – auf der re:publica 2104 pikste er in seiner Keynote mit spitzen Worten in den bis zum Platzen mit heisser Luft gefüllten Ballon des symbolischen Handelns in Sachen Überwachungs-Skandal.

Rummmmmmspeng! Der Knall müsste wach machen – aber reicht er auch zu mehr als einem neuen Hashtag #SaschaSuperRechtHat?

Was kann man – falsch, was können wir – auch falsch: Was kann ich tun? Twittern ist noch weniger als Beten. Aktiv sein, aber wie? In Sachen Umweltschutz soll, so Sascha Lobo, mehr an finanziellen Aktivitäten los sein? Ja, stimmt: „Eure Eltern überweisen – Ihr twittert“. Die Bekasine ist mehr bespendet als die Institution Netzpolitik e.V. Die Bekasine ist eine Schnepfenart.

Im Umweltschutz gibt es etablierte Organisationen mit Programmen, Aktivitäten, politischen Angang. Und niedliche Robbenbabys, untergehende Urlaubsparadiese, und jede Menge Drohszenarien (stopp – nein, der Meeresspiegel steigt nicht, wenn das Eis des Nordpols schmilzt!). Und die Bekasine.

Sascha Lobos Drohpotential ist, sich zum Sprecher der Bewegung zu machen.  OK. An wen noch darf ich denn spenden? Netzpolitik.org – OK. Die Piraten, die sich mal wieder selbst abschaffen? Chaos Computer Club? Wer kann mein Geld, meine Ideen und Zeit gut brauchen, nützlich einsetzen?

Oder – ist Spenden auch nur die kommerzielle Schwester von Twittern? Naja, die Bekasine wird beschützt vom Geld und in Bayern 120 Menschen. Die „Netzneutralität“ hatte 2 Mitarbeiter. Hmmm?!

Die Kritik sitzt, getroffen, Sascha. Betroffen. Verstanden. Aber die Frage wird umso dringlicher nun: Was genau tun? Politik begleiten, lange begleiten, noch länger begleiten. Nadelstiche setzen immer wieder und: den langen Weg gehen. Also raus aus Facebook, rein ins Vergnügen – äh, die Politik? Denn in Facebook wird sowie so nur gepostet, nicht gelesen. Ist aber ein andres Thema. Facebook ist meiner Meinung nach eine Speakers Corner für Missionare und Überzeugte und Eiferer und Katzenposter und alle alle alle, die entweder nicht schreiben können und es wissen und zitieren. Oder selbst das nicht können und Bilder und Videos posten. Als Super RTL III. Aber anderes Thema.

Ich werde mir Gedanken machen – und das Ergebnis dann posten. Hashtag #RatStattTatenlos.

Und zum Gucken Saschas Keynote hier bei SPON …

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